Wie geht es Österreichs Gewässern (2017)

  • 63 % der österreichischen Fließgewässer verfehlen das Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie, den guten ökologischen Zustand.
  • 63 % der österreichischen Fließgewässer befinden sich somit in einem schlechten ökologischen Zustand.
  • Mehr als die Hälfte der österreichischen Fließgewässer laufen aufgrund hydromorphologischer Belastungen (Hochwasserschutzbauten, Regulierung, Wasserentnahmen, Stau, Wanderhindernisse oder Schwall) Gefahr, das Umweltziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie bis zum Ende der Planungsperiode 2021 zu verfehlen, sollten keine Verbesserungsmaßnahmen gesetzt werden.
  • Alle 600 Meter – ein Querbauwerk. Im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan werden insgesamt 46.557 Querbauwerke genannt. Unsere Fließgewässer sind im Durchschnitt alle 600 Meter in ihrem Kontinuum unterbrochen.
  • Es gibt 32.000 Fischwanderhindernisse. Ca. 10 % dieser Unterbrechungen sind der Wasserkraftnutzung zuzuschreiben, der Rest meist Hochwasserschutzmaßnahmen.
  • Alle 8 Kilometer – ein Kraftwerk: Laut Daten des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanes existieren bereits mehr als 3.852 Kraftwerke an Österreichs Gewässern.
  • Es existieren noch viel besorgniserregendere Zahlen. In Österreich gibt es nach einer Bestandsanalyse des Institutes für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau 5.240 Wasserkraftwerke (Habersack et al 2012). Etwa die Hälfte davon speist nicht in das öffentliche Stromnetz ein. Wasserkraft deckt 65,7 % des nationalen Strombedarfes (E-Control 2013)
  • In Österreich haben wir bereits 5.240 Wasserkraftwerke, kein anderer Staat kann so eine hohe Dichte davon aufweisen. 146 große Anlagen erzeugen einen Großteil der benötigten Energie in Österreich, der Rest von 5000 Kleinkraftwerken leistet nur einen marginalen Beitrag von etwa 5 – 7 %. Doch die ökologischen Schäden durch diese Kleinanlagen stehen in keiner tragbaren Relation zur gesamtwirtschaftlich erzielten Strommenge.
  • Kleinwasserkraft rechnet sich für Anlagenbetreiber nur, weil sie aus Steuermitteln gefördert wird, ansonsten wäre sie ein Verlustgeschäft. Wir alle subventionieren mit unseren Steuergeldern die Zerstörung unseres Lebensraumes. Eine Wiedergutmachung dieser ökologischen Schäden – Revitalisierungen und Maßnahmen zur Sohl- und Grundwasserstabilisierung – muss die Allgemeinheit zusätzlich tragen. Fortschrittliche Länder wie Schweden und die Schweiz bauen Kleinwasserkraftwerke zurück.
  • Bei 30 % des Gewässernetzes ist die Gewässerstruktur durch Flussbegradigungen und harte Uferverbauungen beeinträchtigt.
  • 3 % der Gewässerstrecken sind von Schall und Sunk betroffen.
  • 4 % der Gewässerstrecken sind durch Staue beeinträchtigt.
  • Es gibt 3.000 Restwasserstrecken, die hauptsächlich auf Ausleitungskraftwerke rückzuführen sind. Nur bei 1/3 der Restwasserstrecken weisen den erforderlichen ökologischen Mindestabfluss auf.
  • Der Großteil neuer Kraftwerksprojekte (80 %) ist an Gewässerstrecken mit (sehr) gutem ökologischen Zustand oder in geschützten Gebieten wie Natura 2000-Gebieten.
  • Alle 8 Kilometer – ein Kraftwerk: Laut Daten des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanes existieren bereits mehr als 3.852 Kraftwerke an Österreichs Gewässern.

Foto: V. Hutschinski