Fisch des Jahres 2013: Die Forelle (Salmo Trutta)
Es gibt in Europa kaum einen Fisch, der bekannter und geschätzter ist als die Forelle, sie ist mit Sicherheit der VIF, der „Very Important Fish“ schlechthin.
„In einem Bächlein helle, da schoss in froher Eil
Die launige Forelle, vorüber wie ein Pfeil!“
Das war einmal, und so soll es wieder sein! Wer kennt es nicht, das Lied von der Forelle von Franz Schubert. Warum wurde sie, die besungene Forelle, Fisch des Jahres 2013? Trotz ihres hohen Bekanntheitsgrades gehört sie heute zu den am meisten gefährdeten wildlebenden Fischarten Europas: Kraftwerke, Regulierungen, chemische Schadstoffe und viele andere Faktoren haben den Lebensraum der Forelle äußerst nachteilig verändert – und die Fischfresser dezimieren die schrumpfenden Restbestände weiter bis hin zum völligen Erlöschen in manchen Gebieten.
Durch die Regulierung und Verbauung unserer heimischen Flüsse und Bäche sind die natürlichen Lebensräume aller drei Forellentypen bedroht. Viele Barrieren in Form von Staustufen und Wehren behindern sie auf ihren Wanderungen und schneiden sie von ihren Laichrevieren ab. Zudem stellen die Turbinen von Wasserkraftwerken eine tödliche Falle für sie dar.
Das bedeutet, wir brauchen naturnahe und durchgängige Fließgewässer. Nur dann haben die Forellen, wie auch andere Wasserbewohner, eine Chance als Schmuckstücke unserer heimischen Naturlandschaft erhalten zu bleiben.
Eine Art – drei Ökotypen
Was gemeinhin als „Forelle“ bekannt ist, stellt sich bei näherer Betrachtung als drei genetisch gleiche, doch in verschiedenen Habitaten lebende Schwestern heraus: nämlich die Bachforelle, die Seeforelle und die Meerforelle.
Trotz deren Gleichheit haben sich die Forellen allerdings auch äußerlich an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst: während Bachforellen mit 20 – 40 cm und 1 – 1,5 kg in der Regel relativ klein bleiben, wird die Seeforelle 40 – 80 cm lang und 10 – 15 kg schwer, hingegen erreichen Meerforellen 140 cm und ein Gewicht von 50 kg. Allein diese Größenunterschiede sind ein wunderschönes Beispiel dafür, wie sehr der Lebensraum die Entwicklung einer Tierart prägen kann. Deshalb auch die Bezeichnung „Ökotypen“ für die vom Lebensraum beeinflussten Unterarten der Forelle.
Österreich und Europa
In unseren heimischen Gewässern kommen sowohl die Bachforelle als auch die Seeforelle vor, die Meerforelle logischerweise nicht. Deshalb sind die Österreichischen Fischereiorganisationen übereingekommen, die Forelle (Salmo trutta) zum Fisch des Jahres 2013 zu küren. Während sich das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz ÖKF in Übereinstimmung mit dem deutsprachigen EU-Raum – d.s. VDSF (Verband Deutscher Sportfischer), DAV (Deutscher Anglerverband), BfN (Bundesamt für Naturschutz) und VDST (Verband Deutscher Sporttaucher) – des Schwesterntrios Bachforelle / Seeforelle / Meerforelle annimmt, konzentriert sich der Österreichische Fischereiverband ÖFV auf die Seeforelle.