Projekt „Kleine Fische ganz GROSS“
Beeindruckende Artenvielfalt der Elritzen
Elritzen sehen auf den ersten Blick alle gleich aus, trotzdem können sie sich in ihrem Erbgut voneinander unterscheiden. Unter der Leitung von Frau Priv.-Doz. Dr. Anja Palandacic konnte am Naturhistorischen Museum in Wien Ordnung in die schillernde Welt der Elritzen gebracht werden.
Unseren Aufrufen folgten viele Fischer:innen. In den ersten eineinhalb Jahres des Projektes wurden 174 Flossenstücke, 91 Tupfer und 84 ganze Fische gesammelt und zur Analyse an das Museum geschickt.
Ein schillernder Fisch – bis zu 14 unterschiedliche Arten
Aufgrund des ähnlichen Aussehens wurde bis jetzt angenommen, dass es sich um ein- und dieselbe Art handle, nämlich die Gewöhnliche Elritze. DNA-Proben zeigten jedoch, dass es bei uns in Österreich neben der Phoxinus phoxinus, der Gewöhnlichen Elritzen, auch noch P. csikii, P.lumaireul und P.marsilii gibt. Interessanterweise stellte sich noch dazu heraus, dass die Gewöhnliche Elritze der Neuzugang ist und die drei neu spezifizierten genetischen Linien dagegen heimisch sind.
Das Projekt geht weiter, weitere Proben sind willkommen.
Zur Präsentation der Zwischenergebnisse
Mitmachstation beim Danube-Day 2024 in Wien
Mitmachstation im Vortragssaal des NHM am Freitag, 21. Juni ab 13 Uhr
Süßwasserökosysteme gehören zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen der Welt. Mit dem Projekt LIFE-Boat 4 Sturgeon (https://lb4sturgeon.eu/) sollen die vier verbliebenen Donaustörarten vor dem Aussterben bewahrt werden. Vom 21. bis 23. Juni wurde am Marien-Theresien-Platz ein großes Aquarium aufgebaut, in dem die Störe und andere Donaufische zu sehen sein werden.
Die Problematik des Biodiversitätsverlustes bei heimischen Fischen ist aber auch ein Thema, mit dem sich die Forscher:innen des Naturhistorischen Museums in zwei verschiedenen Projekten beschäftigen. Im Projekt Kleine Fische ganz groß – Biodiversität der Elritzen in Österreich (www.elritzen.at), gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Verbreitung und Diversität der Elritze in Österreich gewonnen, die für den Artenschutz äußerst wichtig sind. Im Projekt Aus den Archiven zum angewandten Artenschutz: Biodiversitätsmonitoring der Coregonen in Österreich (https://coregonus.at/), gefördert vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und der EU – NextGeneration EU, wird die historische vs. moderne Diversität der Coregonen in Österreich untersucht, um zu wissen, welche der ursprünglich heimischen Arten noch existieren, um diese durch Monitoring und Besatzmaßnahmen zu schützen.
Mehr auf www.elritzen.at.
Sonja Behr
Bilder und Präsentationen: NHM Wien