Fisch des Jahres 2025
ÖKF übernimmt Patenschaft für zwei junge Hausen
Einst beherrschten sie die Donau: gewaltige Hausen, bis zu acht Meter lang und bis zu einer Tonne schwer. Ihr Fleisch galt als Delikatesse, ihr Rogen als Grundlage für edlen Kaviar, ihre Schwimmblasen wurden zu hochwertigem Hausenleim verarbeitet. Heute sind die „Giganten der Donau“ in Österreich verschwunden – und gerade deshalb wurde der Hausen zum Fisch des Jahres 2025 gewählt.
Nun aber sind zwei junge Hausen in das Museum Niederösterreich eingezogen – und mit ihnen eine Geschichte voller Hoffnung. Am 24. Oktober 2025 übernahm das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) feierlich die Patenschaft für die beiden Jungfische. Damit setzte das ÖKF ein sichtbares Zeichen für den Schutz bedrohter Arten und die Verantwortung für lebendige Gewässer.
In Vertretung der zuständigen Landesrätin für Tier- und Naturschutz Susanne Rosenkranz würdigte Landtagsabgeordneter Alexander Schnabl das Engagement des ÖKF und der vielen ehrenamtlichen Fischerinnen und Fischer: „Ihr Engagement im Artenschutz gibt faszinierenden Tieren wie dem Hausen eine neue Chance.“
Besondere Freude bereitete auch die Anwesenheit von ÖKF-Altpräsident Helmut Belanyecz, der sich seit Jahrzehnten mit Leidenschaft für den Schutz bedrohter Fischarten einsetzt und als Wegbereiter zahlreicher Artenschutzinitiativen gilt.
Die beiden jungen Hausen stammen aus dem europäischen Projekt LIFE Boat 4 Sturgeon, das sich der Wiederansiedlung der urzeitlichen Störe widmet. Aufgezogen wurden sie an Bord der Negrelli, einem ehemaligen Schiff der viadonau, das heute von der Universität für Bodenkultur Wien als schwimmende Forschungsstation betrieben wird.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie Forschung, Fischerei und Umweltbildung Hand in Hand gehen können. Projekte wie LIFE Boat 4 Sturgeon und Patenschaften wie jene des ÖKF schaffen Bewusstsein, Begeisterung und Zuversicht – dafür, dass der majestätische Hausen nicht nur in Erinnerungen weiterlebt, sondern vielleicht eines Tages wieder seine Bahnen in der gesamten Donau zieht.
Sonja Behr (4.11.2025)
Bilder: NÖ Museum Betriebs GmbH

