Fisch des Jahres 2019
Der Edelkrebs (Astacus astacus)
Einst weit verbreitet, sind die Edelkrebsbestände Österreichs nahezu erloschen! Gewässerverunreinigungen und -verbauungen, aber vor allem die Krebspest und die Konkurrenz durch landesfremde Krebse werden als die Ursachen für die drastischen Rückgänge der heimischen Edelkrebsbestände angegeben. Leider trifft diese Diagnose auf alle heimischen Krebsarten zu und war für uns Grund genug, die Wahl zum „Fisch-des-Jahres“ auf die wirbellosen Gewässerbewohner auszudehnen.
Eine tödliche Seuche – Es ist geradezu sonderbar, dass der Edelkrebs, als Wächter der Gewässerhygiene, selbst einer Seuche erliegt: der Krebspest. Der Krebspest-Erreger wurde unter anderem durch den Besatz von den aus Nordamerika stammenden Krebsarten mit eingeschleppt und hat bereits ab den 1860er Jahren zu hohen Einbußen der heimischen Edelkrebsbestände Europas geführt. Insbesondere der überaus aggressive Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), der zudem in direkter Konkurrenz um Nahrung und Lebensraum mit den heimischen Krebsarten steht, wird für die Ausbreitung der tödlichen Seuche verantwortlich gemacht. Er gehört zu den hundert schlimmsten invasiven Arten weltweit!
Mit der Ernennung zum „Fisch-des-Jahres“ möchten der Österreichische Fischereiverband und die Landesfischereiverbände, unter Mitwirkung des Bundesamtes für Wasserwirtschaft und des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei, die jeweilige Art und dessen Lebensraum ins allgemeine Bewusstsein bringen. Nebst der traditionellen fischereilichen Bedeutung soll vor allem auf die aktuelle Bedrohung der Art und auf die Gefährdung seines Lebensraums hingewiesen werden.